Montag, 9. Juli 2012

Pleiten, Pech und Gold

Letztes Wochenende sind wir zu unserer 1. autarken Übernachtung mit dem Wohnwagen aufgebrochen. Autark heißt in diesem Fall ohne Campingplatz oder externe Stromversorgung. Ich hatte ja kürzlich geschrieben, dass ich den Spannungswandler im Wohnwagen getauscht hatte und nun auch die Wasserpumpen mit PKW-Versorgung laufen.

Los ging es am Samstag-Abend nach einer Schulung, die ich noch zu absolvieren hatte. Ziel war die 6. Lausitzer Seenland 100, ein großes Multisportereignis in der Lausitz. Wir persönlich haben uns für die Radtourenfahrten (RTF) angemeldet - ich die 200 km und Sophia die 70 km. Startpunkt war das Besucherbergwerk F60, wo unter Anderem eine große Förderbrücke zu bestaunen ist.

Bei unserer Ankunft hatten sich schon viele andere Sportbegeisterte mit ihren fahrbaren Übernachtungsmöglichkeiten eingefunden.

Start mit Pannen

Am Sonntag um 05:30 Uhr war Aufstehen angesagt, da die 200 km-Tour um 07:00 Uhr los ging. Nach einem guten Frühstück mit Kaffee und Müsli ging es zur Startnummernausgabe auf das Veranstaltungsgelände. Die Startnummer war schnell am Fahrrad montiert, sodass ich noch eine kurze Probefahrt zum Aufwärmen machen konnte.




Hier folgte die 1. Ernüchterung. Die Kette rutschte bei Belastung durch. Ich hatte 2 Tage zuvor die Kette gewechselt und wollte eigentlich noch eine Testfahrt machen, da ich schon befürchtet hatte, dass das Ritzelpaket mitgetauscht werden muss, aber wegen des schlechten Wetters bin ich nicht dazu gekommen. Dies rächte sich nun, es gab aber zum Glück Schaltstellungen, bei denen das Problem minimal war.



Nach dem Start setzten sich etwa 100 Radfahrer in Bewegung. Die ersten 10 km wurden wir von einem Führungsfahrzeug begleitet. Danach ging es auf die freie Strecke. Ich bin in der 2. großen Gruppe bis zum 1. Kontrollpunkt bei etwa 22 km gut mitgekommen. 1,5 km nach der Weiterfahrt hatte sich allerdings der Hinterradreifen mit einem lauten Knall verabschiedet. Das bedeutete natürlich, dass ich durch die frühe Verzögerung das gesamte Feld ziehen lassen und die restlichen 180 km nahezu allein bewältigen musste.

Der Reifenwechsel war nach etwa 10 Minuten erledigt. Da es so kurz hinter dem Kontrollpunkt passierte, bin ich nochmal zurück - in der Hoffnung dort eine Luftpumpe zu finden - was aber leider nicht der Fall war. Ich hatte zwar eine Notpumpe mit, die schafft aber nicht ganz den hohen Druck, der für einen Rennradreifen benötigt wird. Es reicht zwar, ist aber für den Rollwiderstand nicht ganz so günstig.

Nachdem ich wieder auf die Strecke konnte, lief es so weit so gut. Bei den folgenden Kontrollpunkten hatte ich  auch einige Mitstreiter einholen können, aber da der Geschwindigkeitsunterschied doch größer war, bin ich allein weiter - was ich auch lieber mache, da ich so den Kopf frei bekomme. Bei so langen Touren ist aber eine Windschattenfahrt doch empfehlenswert, da so bis zu 30% Energie eingespart werden können.

Weitere Probleme blieben nicht aus

Bei Kilometer 68 kam mir eine der großen Radgruppen entgegen, deren Anschluss ich nach meiner Reifenpanne verloren hatte. Ich dachte schon, ich hätte mich irgendwo verfahren und wäre jetzt auf dem Rückweg der Strecke angekommen, da ich mich nicht erinnern konnte, dass bestimmte Streckenabschnitte doppelt befahren werden. Mir wurde ein Zeichen gegeben, dass ich umkehren solle - warum hatte ich aber nicht verstanden.

Kurz davor war allerdings noch eine andere Verfolgergruppe, die ich eingeholt hatte und diese teilte mir mit, dass die Strecke wohl durch die Spree überflutet sei. Die letzten Tage hatte es stark geregnet. Wir mussten also zwangsläufig auch umkehren. Nach einem Blick auf die Karte hatten wir auch eine passable Ausweichroute gefunden. Das Blöde war an dieser Stelle war, dass ich mir am Vortag noch überlegt hatte, mein GPS zu Hause zu lassen, weil ich mich hier voll auf die Streckenmarkierung verlassen wollte. Dies rächte sich nun.

Nach 100 km hatte ich beim Antritt nach einer Kurve nochmal einen Knall vernommen, aber diesmal von vorne. Es stellte sich heraus, dass sich mein Vorderrad gelockert hatte. Tage zuvor musste ich mal das vordere Lager neu fetten und offenbar hatte ich das Rad nicht ordentlich befestigt. Zum Glück hatte ich es es schnell bemerkt, sodass kein Schaden entstanden ist. Das Rad war fix befestigt und es ging weiter.

Nicht ohne noch ein weiteres Problem zu bekommen... Bei einem der vorherigen Stopps hatte sich der Stöpsel vom linken Rohr, der das Lenkerband hält, gelöst, sodass dieses nun fröhlich vor sich hin flatterte. Mir blieb bei dieser Tour aber auch gar nichts erspart.

Hilfe, Wölfe!!!

Der Rest der Tour verlief zum Glück auf technischer Seite ereignislos, sodass ich die schöne Natur der Lausitz genießen konnte. Diese Region hat Einiges zu bieten. Ein sehr gut ausgebautes Radtourennetz, viele Stellplätze für Wohnwaren und -mobile abseits von Campingplätzen und schöne Badeseen, die sich langsam aus den alten Tagebaugebieten entwickeln. Dazu gibt es hier und da viel Wissenswertes über die alte Tagebauregion zu erfahren.

Spannend fand ich eine Begegnung nahe des Kraftwerkes Boxberg in der Nähe des Bärwalder Sees. Dort lief unversehens ein Wolf über den Radweg und die Fahrbahn der angrenzenden Straße. Ich hatte zunächst an einen großen Fuchs oder Wildhund gedacht, aber von der Färbung und Statur bin ich fast sicher, dass es wirklich ein Wolf war, zumal diese seit einiger Zeit in der Region wieder heimisch sind. Ein wirklich schönes Erlebnis. Ich hoffe nur, dass der Radfahrer, der einige hundert Meter zuvor seinen Reifen wechseln musste, davon gekommen ist.

Go for gold

Nach 140 km Jagd nach dem Anschluss an eine größere Gruppe, machte sich die Anstrengung bemerkbar. Ab jetzt war die Zielankunft ein Kampf mit sich selbst. Glücklicherweise konnte ich mich später doch noch einer Gruppe anschließen, aber 15 km vor dem Ziel war dann die Luft raus. Jetzt hieß es quälen. Aber von 200 km erwartet man ja auch nichts Anderes. 8 km vor dem Ziel tauchte dann die F60 im Hintergrund auf. Wie ein großer Magnet lag sie da, mich zum Ziel ziehend, nochmal die letzten Kräfte mobilisierend.



Nach 8 Stunden und 15 Minuten war ich im Ziel. Nach etlichen Pannen und großer Anstrengung war ich kaputt, aber glücklich. Der zweite 200 km Radmarthon in diesem Jahr geschafft. Dafür gab es vom Veranstalter eine Goldmedaille und ein schöne Urkunde.

Samstag, 21. April 2012

Rezept: Herzhafter Quark zum Muskelaufbau nach dem Sport

Wie versprochen will ich auch paar Tipps zur Ernährung geben. Ich bin der Meinung, dass zumindest im Amateurbereich auf Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Sporternährung, wie diverse Pulver und Riegel, verzichtet werden kann. Viel sinnvoller ist es, sich ausgewogen zu ernähren. So bekommt der Körper alles was er braucht und man läuft nicht Gefahr, unter einer Mangelernährung zu leiden. Ich habe mir zum Beispiel ein Bild einer Nahrungsmittelpyramide in die Küche gehängt. So kann ich grob abschätzen, in welchem Verhältnis man Lebensmittel zu sich nehmen sollte.

Für Sportler gibt es ein paar Besonderheiten, die sich aber leicht mit natürlichen Lebensmitteln decken lassen. Zum Einen ist dies ein erhöhter Kalorienbedarf, der sich durch eine erweiterte Nahrungszufuhr leicht kompensieren lässt und zum Anderen die Zufuhr schnell verwertbarer Kohlenhydrate während des Trainings oder dem Wettkampf zur Energiegewinnung sowie die Einnahme von Eiweiß danach zur Unterstützung des Muskelaufbaus. Um die Eiweißzufuhr soll sich das 1. Rezept handeln:

Herzhafter Magerquark

Magerquark (20% i.d. Tr.) enthält wenig Fett, aber viel Eiweiß (ca. 12g / 100g). Ideal nach dem Sport ist daher, Magerquark zu einer leckeren Speise zu veredeln. Hier also ein Rezept für Sportler, die es lieber herzhaft mögen:
  • 250g Quark (Magerstufe) (nach Bedarf natürlich auch mehr oder weniger)
  • 1 halbe Zwiebel
  • Salz, Paprika, Petersilie, Dill
 Guten Appetit!

Mittwoch, 18. April 2012

Frostige Ostern

Auf Facebook hatte ich ja versprochen, etwas über unseren Osterausflug zu posten. Bisher hatte ich allerdings noch keine Muße gefunden etwas darüber zu schreiben, da Ostern dieses Jahr aufgrund des Wetters eher bescheiden war. Einen kurzen Bericht möchte ich aber dennoch verfassen.



Wir haben Ostern dieses Jahr mit Wohnwagen, wie bereits letztes Jahr, in Senftenberg auf dem Komfortcampingplatz Niemtzsch verbracht. Dazu sind wir am Donnerstag direkt nach der Arbeit aufgebrochen. Die Tage zuvor hatten wir bereits fleißig Lebensmittel im Wohnwagen gebunkert und unsere Klamotten eingepackt. Fahrtechnisch sind wir gut durchgekommen und konnten gegen 19:30 Uhr unseren fertig positionieren und mit Vorzelt versehenen Wohnwagen betreten.


Die Nacht war recht frostig, aber das ließ sich im Wohnwagen gut aushalten. Für leichtes Wintercamping ist er also geeignet. Die Betten sind einigermaßen warm und die Heizung bringt den Innenraum auch schnell auf angenehme Temperaturen.

Am nächsten Tag war ein Ausflug mit dem Rad zur "Landmarke" geplant. Hierbei handelt es sich um eine 30 m hohe Aussichtsplattform aus geschweißtem Stahl in Rostoptik, welche an die Zeit des Braunkohleabbaus in der Lausitz erinnern soll.


Bei der insgesamt 40 km langen Radtour sind mir allerdings fast Hände und Füße abgefroren, da ich wider besseren Wissens keine Handschuhe mitnahm, so dass ich im Anschluss erstmal eine ausgiebige warme Dusche auf dem Campingplatz genossen habe.

Am nächsten Tag waren wir einkaufen, es war natürlich wie für einen Samstag nach Karfreitag gewohnt, die Hölle los. Da wir aber im Urlaub waren, hat uns das nur peripher tangiert. Das Auto wurde auf einem abgelegenen und nicht von drängelnden und unleidlichen Autofahrern geplagten Platz abgestellt, danach ging es Shoppen. Sophia wollte einen neuen Trainingsanzug und ein paar Lebensmittel, die wir zu Hause vergessen hatten, brauchten wir auch noch.

Nach dem Einkauf haben wir noch einen 2 km langen Spaziergang in die Innenstadt von Senftenberg gemacht. Nach 14:00 Uhr und bei nur 6 Grad ist hier aber offenbar der Hund begraben. Die Peripherie von Senftenberg ist leider auch nicht sehr ansehnlich - lediglich der zentrale Marktplatz und das Schloss haben zumindest etwas Ansehnlichkeit.

Am Folgetag habe ich früh erst mal ein Lauftraining eingelegt. Hier bin ich mitten im Wald auf einen lodernden Baum gestoßen. In der Nacht hatte es aber nicht gewittert, so dass der Verdacht eher auf Brandstiftung oder ein missglücktes Osterfeuer fiel.

Das hatte was von Moses, wo sich Gott Moses bei dem brennenden Dornbusch offenbarte. Vielleicht hätte ich auch mal nachschauen sollen, ob ein Gott vielleicht eine Offenbarung für mich hat. So blieb mir aber die Gründung einer neuen Weltreligion verwehrt. In Ermangelung eines Handys und der feuchten Witterung, habe ich das brennende Gewächs ignoriert.

Nach dem Training und einem umfangreichen Frühstück sind wir nochmal mit dem Rad losgezogen. Zuerst haben wir ein paar Geocaches geloggt und wollten danach nochmal in die Innenstadt nach Senftenberg zur Besichtigung des Schlosses und dem Tierpark.



Das Schloss selbst und das Museum sind recht interessant. Im Inneren gab es Ausstellungen zur Geschichte Senftenbergs und zur Geschichte der Region auch unter dem Gesichtspunkt des Bergbaus mit Schaubergwerk sowie eine Ausstellung zur sorbischen Ostereierkunst und Gemälden regionaler Künstler.

Nach dem Schloss ging es zum Tierpark. Dieser ist recht beschaulich, hat aber dafür auch einen fairen Eintrittspreis von 2 Euro. Zu sehen gibt es etwa 350 Tiere aus 60 Arten. Darunter sind Bären, 2 übliche Pfauen, andere Vögel und vielem weiteren Getier.




Am Abend haben wir dann bereits unser Vorzelt gepackt, da für den nächsten Tag Regen angesagt war und sind anschließend zusammen noch auf eine 5 km-Runde gelaufen, da ich Sophia für den Spreewaldmarathon fieserweise für den Jubiläumslauf angemeldet habe - sie hat gut durchgehalten.

Alles in Allem war es zumindest ein entspanntes Ostern, wenn es nur nicht so besch*** kalt gewesen wäre...

Sonntag, 15. April 2012

Mein 1. Duathlon

Heute war es soweit: Mein 1. Multisportwettkampf beim 4. Krebser Duathlon in Krebs bei Dohna. Ich hatte mich schon die ganze Woche darauf vorbereitet, da bei einem Duathlon oder Triathlon Einiges mehr zu beachten ist, als zum Beispiel bei einem einfachen Lauf. So müssen Sachen für mehrere Sportarten gepackt werden, die auch noch zur Witterung passen müssen und es gilt auch strengere Regeln zu beachten, wie etwa das Windschattenverbot beim Radfahren oder das Verhalten in der Wechselzone.


Der Aufbruch

Um von den gestandenen Athleten zu lernen, sind wir früh aufgebrochen. Aufstehen war für 6:00 Uhr angesetzt. Danach ein Frühstück bestehend aus:
  • 1 Pott Kaffee
  • 1 Schale Müsli mit Naturjoghurt
  • 1 Apfel
  • 1 Glas Milch
Um 7:15 Uhr ging es dann mit dem Auto Richtung Ortschaft Krebs, die Strecke haben wir natürlich schon am Vorabend bei Google Maps gecheckt. Am Veranstaltungsgelände angekommen, wurde das Fahrrad vom Dach genommen, welches wir dort bereits am Vortag deponiert haben. Das Wetter hat es leider nicht so gut mit uns gemeint, es gab leichten Nieselregen und kühle Temperaturen.

Das Warmup

Nachdem die Startunterlagen besorgt waren, ging es ans Aufwärmen. Zuerst mit dem Rad: Da noch genügend Zeit war, wollte ich eigentlich die Strecke abfahren, aber dummerweise war die Beschilderung noch nicht eindeutig gewesen und daher bin ich falsch abgebogen, so musste ich auf die Routenerkundung verzichten.

Danach war Laufen dran: Auch hier gab es keine Probleme, so dass ich mit viel Zuversicht an den Start gehen konnte.

Zuerst musste das Rad noch in der Wechselzone eingecheckt werden. Zuvor hatte ich mich bereits informiert, dass das Rennrad nach dem Check-In nicht mehr bis zum Rennen aus der Wechselzone entfernt werden darf, daher ist das Warmup vorher durchzuführen.

Der 1. Lauf

Nachdem die verbindliche Wettkampfbesprechung um 9:50 Uhr vorbei war, knallte um 10:00 Uhr der Startschuss. Leider etwas unerwartet, da vorher kein wirklicher Countdown erfolgt ist.

Das Tempo hat gleich ordentlich angezogen. Das ist mit den großen Volksläufen, bei denen auch "Onkel Willy" und "Tante Erna" mitmachen, nicht zu vergleichen. Ich konnte allerdings gut im hinteren Feld mithalten. Mit einer durchschnittlichen Pace von 4:30 Minuten pro Kilometer konnte ich die 10 km gut durchhalten. Dies ist nach meinem Jahrestrainingsplan auch eines der Ziele für dieses Jahr gewesen.

Schrecksekunde beim Wechsel

Nach dem Lauf stand nun der Wechsel an. In der Theorie bin ich ihn schon mehrfach durchgegangen, auch kurz vor dem Zieleinlauf habe ich mir nochmal alle Vorgänge in den Kopf gerufen:
  • Helm aufsetzen und schließen
  • Radbrille aufsetzen
  • Schuhe wechseln
  • Rad nehmen, aus der Zone schieben und nach der Linie starten

Nun aber musste das aber in der Praxis funktionieren. Schon beim Helm musste ich die erste Schrecksekunde erleben: Ich hatte ihn wahrscheinlich etwas blöd über dem Sattel befestigt, so dass er sich verkeilt hatte. Zum Glück war das Problem nach wenigen Sekunden gelöst. Der Rest klappte wie am Schnürchen, weshalb ich die Wechselzone nach ungefähr 1 Minute und 10 Sekunden wieder verlassen konnte. "Nicht schlecht für das 1. Mal!", denke ich. Zwischenzeitlich waren auch meine Schwiegereltern als Zuschauer eingetroffen.



Die Radstrecke

Da ich mit dem Fahrrad seit bedeutend längerer Zeit trainiere als das Laufen, war dies erwartungsgemäß eher meine starke Disziplin. Daher bin ich auch gut weggekommen und konnte ein paar Plätze gut machen. Soweit so unspektakulär. Nach wenigen Kilometern wurde ich natürlich von den ersten Topathleten mit ihren Zeitfahrmaschinen überrundet, die den Lauf schon viele Minuten vor mir abschließen konnten. Aber mit diesen werde ich mich ohnehin erst in ein paar Jahren messen können.

Mit einem Schnitt von leicht über 30 km/h auf einer welligen Strecke über 37 km finde ich meine Leistung hier in Ordnung. Dies war auch mein erster Radwettkampf auf Zeit überhaupt, da ich bisher nur bei Radtourenfahrten bis 150 km, aber ohne Zeitmessung, dabei war. So war dies auch erst mal eine neue Erfahrung.


Der Einbruch beim 2. Lauf

Eigentlich hätte ich beim Radfahren auch meinen Energievorrat ordentlich aufstocken müssen. Dazu hatte ich eine 750 ml Wasserflasche mit 150 ml Sirup dabei und 2 Fruchtschnitten, deren Verpackung ich bereits vor dem Start geöffnet hatte. Mit dem Essen wollte es aber nicht so klappen, da ich bereits am oberen Limit geatmet habe und ich dummerweise nicht durch die Nase richtig ausatmen kann. Daher blieb nur der Mund für Nahrung und Luft und das verträgt sich nicht wirklich. So blieb nur das Trinken, aber auch hier gab es auf der Strecke nur wenige Stellen wo dies möglich war - am Berg aufgrund der Kondition und auf den Abfahrten wegen der Streckbeschaffenheit.

Der 2. Wechsel klappte wieder gut und ich hatte sogar einige Sekunden weniger gebraucht. Ich hatte nur vergessen, dass Startnummernband zu drehen, was mir auf Ansage aber noch vor Verlassen der Wechselzone gelungen ist.

Der 2. Lauf selbst war aber eine Qual. Durch die andere Belastung beim Radfahren konnte ich erst mit den Füßen nicht richtig auftreten und mit der Atmung hatte ich auch leichte Probleme. Obwohl der Puls recht niedrig war, konnte ich so kein Tempo machen. Daher musste ich mich auf den letzten 3,7 km mit einer Pace von 5:21 min/km begnügen. Entsprechend fertig kam ich auch nach 2 Stunden und 14 Minuten im Ziel an.


Dennoch bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Zum Einen ging es mir primär darum, die Feinheiten des Multisportwettkampfes mit seinen Wechseln zu erfahren und zum Anderen konnte ich mit 4:30 min/km beim 1. Lauf und dem 30 km/h Durchschnitt beim Radfahren meine Leistung durch das Training in den letzten Wochen deutlich steigern - und das trotz Sprunggelenksverletzung und einer längeren Erkältung.

Da kann ich den Einbruch beim letzten Lauf leicht verschmerzen. Hier steht in den nächsten Wochen ohnehin noch ein gezieltes Training an.


Das Ergebnis gibt es hier. Ich bin auf Platz 62.

Die fetten Jahre sind vorbei

Durch meine Aufopferung für den Sport habe ich es mittlerweile in die Zeitung geschafft:
"Seine Frau Sophia hätte ihn sowieso geheiratet. Auch mit den 110 Kilogramm, die Silvio Glöckner im Sommer 2008 mit sich rumgeschleppt hat. Für einen 1,72 Meter großen Mann ist das ziemlich reichlich. Oder nach Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO genau genommen nur Eines: fett ..."
Weiterlesen bei SZ-Online.

Sonntag, 1. April 2012

April, April

Um der Gefahr von hinterhältigen Aprilscherzen (Sophia war leider bei einem erfolgreich) zu entgehen und weil mein Trainingsplan es so vorsah, bin ich heute zu einer kleinen Trainingsrunde über 75 km aufgebrochen.

Die 1. Rast nach 40 km

Dazu habe ich über Bikemap die 70 km-Runde des 15. SZ-Fahrradfestes herausgesucht. Los ging es bei einigermaßen gutem Frühlingswetter von Radebeul über Moritzburg nach Radeburg. Von dort verlief die Route weiter südöstlich über Ottendorf-Okrilla nach Radeberg. In Radeberg angekommen führte die Runde dann wieder Richtung Dresden und ab Loschwitz immer der Elbe entlang zurück nach Radebeul.

Schloss Schönfeld-Weißig

Bis auf wenige Pflastersteinabschnitte war die Tour sehr gut für das Rennrad geeignet, was man aber auch von so einer großen Veranstaltung erwarten kann. Auch für das Auge wird Einiges geboten. So führt die Runde an einigen kleinen Schlössern vorbei, die zum Verweilen einladen.

Die letzte kleine Rast in Dresden kurz vor dem Ziel

Samstag, 31. März 2012

3. Schneeglöckenlauf Ortrand

Am 23.03. war es soweit: Wir sind mit dem Wohnwagen zu unserem ersten Sportwochenende dieses Jahr aufgebrochen. Ziel war der 3. Schneeglöckchenlauf in Ortrand. Unabhängig vom Namen werden bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung die Sportarten Laufen, Skaten, Walken, Wandern und Radfahren angeboten.

In den Wochen vor der Abfahrt waren wir damit beschäftigt, den Wohnwagen soweit für das neue Jahr flott zu machen. So haben wir den Wohnwagen wieder einer Komplettwäsche unterzogen und das Frischwassersystem gereinigt. Außerdem wurden hier und da kleine Reparaturen an der Elektrik und der Inneneinrichtung durchgeführt.


Des Weiteren haben wir diverse Vorräte mit langer Haltbarkeit im Wohnwagen verstaut. Ziel war, gerade bei solchen Kurzwochenenden, so wenig wie möglich noch zusätzlich mitnehmen zu müssen. Hauptsäch- bzw. zusätzlich sollten nur noch die Sportklamotten sowie frische Lebensmittel sein.


Am Freitag, den 23.03.2012, sind wir nach der Arbeit losgezogen. Ziel war der Ferienpark Dresden bei Ortrand, etwa 1,5 km von der Wettkampfstätte, der Pulsnitzhalle entfernt. Bei dem Campingplatz handelt es sich um ein weiträumiges Wiesenareal mit wenig Bewuchs. Daher machte es um die Jahreszeit noch nicht viel her. Auf dem Campinggelände selbst waren auch nur wenige andere Camper, nur draußen auf dem Wohnmobil-Kurzzeitstellplatz waren einige andere Mitsportler. Auch die Jungs von "Erdinger alkoholfrei", die bei der Veranstaltung ausgeschenkt haben, nächtigten hier. Das Personal des Campingplatzes war sehr nett und zuvorkommend.

Am Samstag stand gegen Mittag die 1. Veranstaltung für mich an. Da es ja nur 1,5 km bis zum Veranstaltungsort waren, sind wir zu Fuß aufgebrochen. Wie im letzten Jahr war das Wetter an diesem Wochenende super und es war auch wieder jede Menge los. An der Sporthalle angekommen haben wir erst mal unsere Startunterlagen geholt. Insgesamt 3 Umschläge: 1 Lauf für mich und jeweils 1 Startnummer für die RTF am nächsten Tag für meine Frau und mich. Nach dem Abholen der Startunterlagen wollten wir eigentlich erst mal noch weiter in die Stadtmitte von Ortrand, da aber hier schon soviel los war, sind wir vor Ort geblieben.



Vor dem Start des 15 km Sparkassenlaufes, an dem ich teilnehmen wollte, hatten wir noch dem Bambini- und Schülerlauf zugeschaut. 20 Minuten bevor es losging, bin ich dann noch meine Aufwärmrunde gelaufen. Da es sich hier um einen Sportplatz mit Aschebahn handelte, bin ich gleich, wie die meisten Anderen, auf dieser gelaufen.





Der Start des 15 km Laufes war recht unspektakulär. Ich habe mich von relativ weit hinten nach vorne gearbeitet und recht schnell meinen Rhythmus gefunden. Die Verpflegungsstände waren, wie bei Events von Lausitzer Sportevents gewohnt, sehr zahlreich und gut bestückt - auch mit Leckereien wie Obst und Keksen. Das war aber dann eher was für die Walker und Wanderer. Ich habe es jedenfalls noch nicht versucht, mir beim Lauf eine Banane "reinzustopfen" - ich habe ja schon mit dem Wasser Probleme.


Bis zum Schluss konnte ich gut durchhalten. Wie gut habe ich aber erst beim Abholen der Urkunde erfahren: 4. in meiner Altersklasse und 20. insgesamt von knapp 200 Startern! Das ich so gut war, hätte ich nicht gedacht und das obwohl ich erst seit einigen Monaten laufe und zwischendurch auch noch mit einer Sprunggelenksverletzung aussetzen musste. Wenn es so weiter geht, kann ich mir wirklich die Hoffnung machen, einen Halbmarathon vielleicht auch mal zu gewinnen.


Nach dem Lauf hatte ich diesmal auch nicht so starke Schmerzen in den Beinen wie noch beim Halbmarathon 1 Woche zuvor. Trotzdem war der Weg zurück zum Campingplatz doch etwas beschwerlich.

Am nächsten Tag ging es dann noch auf die 110 km mit Fahrrad. Meine Beine waren gut erholt, so dass ich guter Zuversicht war, auch hier rasch durchzukommen. Eine RTF ist allerdings ohne Wertung und von daher wollte ich natürlich auch nicht auf Krampf schnell fahren. An diesem Tag haben wir uns noch mit meiner Tante und ein paar ihrer Freunde und Kollegen getroffen. Sie sind zusammen mit Sophia (meiner Frau) die 40 km-Runde gefahren.

Nach 3 Stunden und 40 Minuten Fahrtzeit war ich im Ziel, wo die Anderen schon auf mich gewartet haben. Nach einer kurzen Pause sind wir dann zurück zum Wohnwagen, haben alles eingepackt und sind dann aus einem wunderschönen, anstrengenden aber auch sehr entspannendem Wochenende wieder nach Hause gefahren.

Montag, 26. März 2012

Der Halbmarathon-Mann

Zugegeben noch kein Ereignis mit Wohnwagen, aber dennoch einer Erwähnung wert: Nach gut 7 Monaten Lauftraining und einer Sprunggelenkverletzung mit 1,5 Monaten Trainingsausfall bin ich am 18.03.2012 zum 22. Internationalen Citylauf in Dresden zu meinem 1. Halbmarathon angetreten.


Am Morgen der Veranstaltung stand allerdings noch überhaupt nicht fest, ob ich überhaupt antreten kann. Ich hatte nämlich zuvor seit etwa 2 Wochen eine Erkältung, die langsam am Ausklingen war. In meinem Routine-Warmup von 10 Minuten habe ich allerdings festgestellt, dass ich mit der Atmung überhaupt keine Probleme habe. Daher habe ich mich entschlossen, doch anzutreten. Meine Einschätzung sollte Recht behalten. Mit 1 Stunde und 54 Minuten bin ich ins Ziel gekommen. Auf den letzten 5 Kilometern musste ich allerdings stark mit Schmerzen in den Beinen kämpfen und stand im Ziel kurz vor heftigen Krampfanfällen im Oberschenkel.


Zum Glück ging Radfahren noch um nach Hause zu kommen - es werden offenbar wirklich ganz andere Muskelgruppen angesprochen. Nach ca. 2 Tagen waren dann auch die letzten Wehwehchen in den Beinen auskuriert.

Ergebnislisten

Sonntag, 18. März 2012

First Post

Jeder Blog beginnt mit einem ersten Eintrag. Dieser soll es nun sein. Ich möchte mich hiermit kurz vorstellen und meine Motivation hinter dem Blog darlegen.

Die Idee einen Blog zu betreiben hatte ich schon lange, aber wie das so ist, muss natürlich erst mal ein Thema gefunden werden. Blogs zum Thema Reisen und Camping gibt es wie Sand am Meer und auch der Bereich Sport, Training und Ernährung ist schon zur Genüge breitgetreten. Da mich ein Freund kürzlich auf Facebook bat, noch mehr Geschichten von unserem Wohnwagen zu schreiben, er hatte es natürlich sarkastisch gemeint, ist mir die Idee gekommen: Warum nicht beides miteinander kombinieren? So hatte ich mich auch darauf zurück besonnen, warum wir den Wohnwagen ursprünglich überhaupt gekauft haben?! Nämlich um über's Wochenende mal raus zu kommen und diverse Sportveranstaltungen zu besuchen.

Um meinen Weg zum Sport kurz zu skizzieren, muss ich allerdings noch etwas weiter ausholen. Angefangen hat es ungefähr 2009. Meine Waage war mittlerweile bei 110 kg angekommen. Mit anderen Worten, ich war FETT. Cola und Pizza während des Studiums hatten ihren Tribut gefordert.Während unseres mehrtägigen Herrentagausfluges durch die Alpen, bei dem ich sicher besser aufgrund der Mission hätte zurückgelassen werden sollen, hatte ich den Entschluss gefasst: "Du musst was tun um es im nächsten Jahr Allen zu zeigen!"

Bei dem Gewicht musste ich natürlich gelenkschonend beginnen. Da ich dem Radsport immer schon zugetan war, eigentlich auch regelmäßig fuhr - aber im normalen Rahmen natürlich - habe ich beschlossen, hier anzusetzen. Begonnen habe ich auf dem SZ-Fahrradfest mit 60 km, damals noch mit meiner Frau. Da ich aber mehr wollte, bin 1 Jahr später die 120 km mit einem Freund gefahren.

Mittlerweile hatte ich erfahren, dass es solche "Radtourenfahrten" (RTF) von lokalen Vereinen sehr regelmäßig gibt. Deshalb habe ich mir ein gebrauchtes Rennrad über eBay zugelegt und habe die Umfänge schrittweise gesteigert. Mit der "Trainingsbibel für Radsportler" von Joe Friel habe ich auch begonnen mir schrittweise einen  Trainingsplan zu erarbeiten. Meine Rekordausfahrt 2011 waren knapp 200 km an einem Tag.

Neben dem Sport habe ich natürlich auch an meiner Ernährung gearbeitet. So habe ich drauf geachtet, möglichst alles selbst zu kochen und keine Fertigprodukte mehr zu verwenden. Außerdem habe ich mittels einer iPhone-App die Kalorienzufuhr überwacht. Ziel war aber nie, eine Crash-Diät sondern ein schrittweise Abnahme von ca. 300-500g pro Woche, so dass ich schon damit gerechnet habe, dass der Prozess mehrere Jahre dauert. Mittlerweile schreiben wir 2012 und ich bin bei 75 kg angekommen.

Dadurch, dass Sport mittlerweile ein zentraler Teil meines Lebens geworden ist, haben meine Frau und ich 2010 einen Wohnwagen gekauft, um damit öfter ein paar Wochenendausflüge zu diversen Sportveranstaltungen zu unternehmen.

Bisher hatten wir allerdings noch nicht viel Gelegenheit. Das soll sich aber dieser Jahr ändern, da ich mittlerweile auch mein sportliches Programm erweitert habe. Mitte 2010 habe ich mich entschlossen, mit Triathlon anzufangen. Seitdem trainiere ich auch regelmäßig meine Schwimm- und Lauffertigkeiten. Da es jetzt bedeutend mehr Möglichkeiten zur Teilnahme an Rad-, Lauf-, Duathlon und Triathlonveranstaltungen gibt, werden wir alle 2 - 4 Wochen einen Ausflug unternehmen.

Dieses Blog hat das Ziel, darüber zu berichten. Dabei sollen Tipps zur Planung solcher Kurztrips gegeben werden: Was muss ich mitnehmen? Wie finde ich einen Campingplatz? Wie sollte der Wohnwagen ausgestattet sein und wie transportiere ich das Sportgerät? Außerdem möchte ich einen Einblick in mein Training mit Trainingsplänen, Ernährung und Technik zur Fortschrittüberwachung geben.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, Ihr findet Gefallen an den Artikeln. Für Tipps, Kritik, Fragen und Anregungen habe ich jederzeit ein offenes Ohr.